GENRES UND SPIELMECHANISMEN
Erläuterungen zu Genres und Mechanismen von Gesellschaftsspielen
Gesellschaftsspiele nutzen eine Vielzahl von Mechanismen, um das
Spielgeschehen zu gestalten. Hier den Überblick zu behalten ist gar
nicht so einfach, zumal in der Spielerszene die verschiedensten Begriffe
zur Beschreibung von Genres und Spielmechanismen verwendet werden.
Was ein Würfelspiel oder ein Kartenspiel grundsätzlich ist, wird
wohl hinreichend bekannt sein, es gibt aber auch würfel- bzw.
kartenbasierte Brettspiele, die weitere Mechanismen verwenden. Die
gängigsten Begriffe möchte ich hier erläutern.
ABENTEUERSPIEL
Ein Abenteuer-Brettspiel ist ein Spiel, das den Spielern die Möglichkeit bietet,
in eine fesselnde Geschichte einzutauchen und verschiedene Abenteuer zu erleben.
Es kombiniert Elemente von Erkundung, Rollenspiel und strategischem Denken.
Die Spieler übernehmen oft die Rollen von Charakteren mit speziellen Fähigkeiten
oder Eigenschaften, die im Laufe des Spiels weiterentwickelt werden können. Die
Entscheidungen der Spieler haben oft direkte Auswirkungen auf den Verlauf des Spiels,
was zu unterschiedlichen Ergebnissen und Spielverläufen führen kann. Meist sind
Abenteuer-Brettspiele kooperativ angelegt.
Robinson Crusoe und
Forbidden Sky
gehören zu Abenteuer-Brettspielen.
ABLEGESPIEL
Bei einem Ablegespiel besteht das Hauptziel darin, als Erster alle
Spielmaterialien loszuwerden. Das können Karten oder auch Spielsteine sein,
die nach bestimmten Mustern oder Kombinationen abgelegt werden müssen, die
den Regeln des Spiels entsprechen. Das Ablegen erfolgt taktisch, um die eigenen
Chancen auf den Spielsieg zu erhöhen und die Mitspieler aufzuhalten.
Beispiele für bekannte Ablegespiele sind
Uno,
Kariba und
Lama - Nimm’s lässig!.
ABSTRAKT
Der Begriff abstrakt lässt sich in der Welt der Spiele mit “theoretisch”
übersetzen. Der Fokus liegt auf der Spielmechanik und der strategischen
Auseinandersetzung der Spieler, nicht auf einer Geschichte oder einem Szenario.
Abstrakte Spiele erfordern taktisches Denken, da die Spieler Züge planen und
die möglichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen im Kopf durchgehen müssen.
Das Ergebnis wird nicht durch Glück oder Zufall bestimmt, wie z. B. durch
Würfelwürfe oder Kartenziehen, sondern durch die Fähigkeiten und Entscheidungen
der Spieler. Alle relevanten Informationen sind für alle Spieler jederzeit
sichtbar.
Das wohl bekannteste abstrakte Spiel ist Schach. Weitere Beispiele dieses
Genres sind
Gipf,
Qwirkle und
Twixt.
AREA-CONTROL-SPIEL
Area-Control, oder auch Gebietskontrolle, ist ein Spielmechanismus,
der in vielen Gesellschaftsspielen vorkommt. Dabei geht es darum,
bestimmte Bereiche oder Gebiete auf dem Spielbrett zu kontrollieren und
dort mehr Einfluss zu haben als die anderen Spieler. Dies kann durch das
Platzieren von Figuren, das Erfüllen von Aufgaben oder das Kämpfen um
die Vorherrschaft geschehen. Je mehr Gebiete ein Spieler kontrolliert,
desto mehr Punkte oder Ressourcen kann er in der Regel erhalten. Area
Control-Spiele fördern strategisches Denken, da man oft die Pläne der
Mitspieler im Auge behalten muss, während man gleichzeitig die eigenen
Ziele verfolgt. Weiter unterstützen sie Interaktion zwischen den
Spielern, sei es durch Konflikte, Allianzen oder Verhandlungen.
Hierzu gehören zum Beispiel
Risiko und
El Grande - Der König und die Intriganten.
AUFBAUSPIEL
In einem Aufbauspiel geht es typischerweise darum, Ressourcen zu
sammeln, eine Basis oder Stadt zu errichten und diese im Laufe des
Spiels weiterzuentwickeln. Die Spieler treffen strategische
Entscheidungen, um ihre Infrastruktur zu optimieren und ihre Bevölkerung
zu verwalten. Ein wichtiges Element ist die langfristige Planung, da
viele Aufbauspiele über verschiedene Entwicklungsstufen verfügen, die es
zu meistern gilt. Oft gibt es auch Herausforderungen oder Gegner, die
die Spieler dazu anregen, ihre Strategien anzupassen. Zusammengefasst
sind Aufbauspiele durch ihre Kombination aus Ressourcenmanagement,
strategischem Denken und kreativer Gestaltung geprägt. Sie unterscheiden
sich von Ressourcenmanagementspielen durch ihren Fokus: Während
Aufbauspiele sich mehr auf den kreativen und strategischen Aspekt des
Aufbaus konzentrieren, liegt der Schwerpunkt bei
Ressourcenmanagementspielen auf der effizienten Nutzung und Verwaltung
der Ressourcen.
La Città – Städte im Aufbruch und
Die Burgen von Burgund
sind klassische Aufbauspiele.
AUKTIONS- oder BIETSPIEL
Ein Auktionsspiel oder Bietspiel ist ein Spiel, bei dem die Teilnehmer in
einer Art Auktion um bestimmte Gegenstände, Dienstleistungen oder Punkte bieten.
Jeder Spieler gibt ein Gebot ab, und das höchste Gebot gewinnt den Artikel oder
die Leistung.
Oft geht es darum, strategisch zu bieten, um den besten Wert zu erhalten,
während man gleichzeitig die Gebote der anderen Spieler im Auge behält.
Bietspiele gibt es in Form von Kartenspielen wie
Targi
und
Kuhhandel oder auch in Brettspielen wie
Orongo.
BAUSPIEL
Ein Bauspiel ist eine Kategorie von Gesellschaftsspielen, bei denen Klötze
oder andere thematisch zum Spiel passende Bauelemente aufeinander gesetzt
werden müssen. Dies geschieht nach den jeweiligen Spielregeln.
Sehr bekannt ist
Make’n’break Challenge, aber auch bei
Alcazar,
La Boca – Bauspass von zwei Seiten und
Ubongo 3D wird kräftig gebaut.
BLUFFSPIEL
Einige Spiele erlauben es den Spielern, ihre Absichten zu verschleiern,
was zu strategischen Täuschungen führt. Hierbei handelt es sich um
Bluffspiele.
Beispiele für solche Spiele sind
Hochstapler oder
Bluff, wie der Name schon verrät.
DECK-BUILDING- bzw. BAG-BUILDING-SPIEL
Ein Deck-Building- oder Deckbauspiel zeichnet sich durch die
Mechanik aus, dass die Spieler im Verlauf des Spiels ihren eigenen
Kartensatz (= engl. Deck") aufbauen und optimieren. Zu Beginn hat jeder
Spieler ein kleines, vorgefertigtes Deck. Im Laufe des Spiels kommen
neue Karten hinzu, die verschiedene Fähigkeiten, Ressourcen oder Punkte
bieten. Oft müssen Entscheidungen getroffen werden, welche Karten man
behalten möchten, um die Spielstrategie zu optimieren. Deckbauspiele
kombinieren Elemente von Strategie, Planung und Glück, was sie sehr
abwechslungsreich und spannend macht. Ein bekanntes Beispiel ist
Dominion.
Das Bag-Building-Spiel ist dem Deckbauspiel ähnlich, nur dass hier
nicht ein Kartensatz aufgebaut wird, sondern ein Beutel (= engl. „Bag").
Dieser Beutel wird im Verlauf des Spiels mit verschiedenen Spielsteinen,
Tokens oder anderen Komponenten befüllt, die dann zufällig wieder
gezogen werden, um Aktionen auszuführen oder Punkte zu sammeln. Meist
geschieht dies „blind", was zu unvorhersehbaren Ergebnissen führt und
strategische Entscheidungen erfordert. Insgesamt bieten
Bag-Building-Spiele eine interessante Mischung aus Zufall und Strategie.
Ein beliebtes Spiel dieses Genres ist
Die Quacksalber von Quedlinburg.
DEDUKTIONSSPIEL
Deduktionsspiele sind Spiele, bei denen die Spieler Schlussfolgerungen auf
der Grundlage von begrenzten Informationen ziehen müssen. Im Spiel erhalten
die Spieler Hinweise, die sie analysieren müssen. Durch logisches Denken und
Ausschlussverfahren gewinnen sie immer mehr Erkenntnisse und ziehen daraus
ihre Schlussfolgerungen, bis sie glauben, das Geheimnis gelüftet oder die
richtige Lösung gefunden zu haben.
Typische Deduktionsspiele sind
Inkognito,
Cluedo oder
Grimms Maskerade,
aber auch
Scotland Yard oder andere Detektivspiele.
Große Gruppen lieben
Die Werwölfe von Düsterwald.
DUNGEON-CRAWLING-SPIEL
Ein Dungeon Crawler ist ein Spielgenre, in dem die Spieler kooperativ
labyrinthische Umgebungen wie Verliese erkunden, um Monster zu bekämpfen,
Fallen zu überwinden und Schätze zu finden. Wesentliche Elemente sind
der Charakterfortschritt durch Levelaufstiege, das Sammeln von
Ausrüstung, das Lösen von Rätseln und zufällige Ereignisse. Die Spiele sind
häufig in einer Fantasy-Welt angesiedelt. Das Genre entstand aus den
Erkundungsteilen von Rollenspielen und hat auch Einzug in die Welt der
Brettspiele gehalten.
Beispiele hierfür sind
Maus und Mystik und
Klong.
ECHTZEITSPIEL
Echtzeitspiele sind Spiele, bei dem die Aktionen und Entscheidungen
der Spieler in Echtzeit stattfinden, ohne dass es Runden oder Pausen
gibt. Das bedeutet, dass alle Spieler gleichzeitig agieren und auf die
Bewegungen und Strategien der anderen reagieren müssen. Diese Art von
Spielen kann in verschiedenen Genres vorkommen, wie zum Beispiel in den
Echtzeit-Strategiespielen oder Echtzeit-Abenteuerspielen
Captain Sonar oder
Escape – Der Fluch des Tempels.
ENGINE-BUILDING-SPIEL
Bei einem Engine-Building-Spiel erarbeiten die Spieler im Laufe des
Spiels sozusagen eine „Maschine" beziehungsweise ein System, das ihnen
hilft, Ressourcen zu generieren oder Punkte zu sammeln. Dabei entwickeln
die Spieler Strategien, um ihre Aktionen zu optimieren und ihre
Effizienz zu steigern. Dies geschieht oft durch das Kombinieren von
Aktionen, Ressourcen oder Effekten, die sich gegenseitig verstärken. Das
Ziel ist es, eine Kombination von Elementen zu schaffen, die wie eine
Kettenreaktion zusammenarbeiten, sodass die Spieler im späteren Verlauf
des Spiels mehr Punkte oder Ressourcen mit weniger Aufwand generieren
können.
In dieses Genre gehören beispielsweise
Flügelschlag
oder
Mille Fiori – Im Glanz der Lagune
ESCAPE-ROOM-SPIEL
Ein Escape-Room-Brettspiel ist ein kooperatives Spiel, bei
dem die Spieler Rätsel müssen lösen, um aus einem Raum oder einer bestimmten
Situation zu entkommen. Diese Brettspiele bieten ein ähnliches Erlebnis wie
physische Escape Rooms, jedoch in einem kompakten Format, das zu Hause gespielt
werden kann. Jedes Spiel hat ein spezifisches Thema oder eine Geschichte, die
den Rahmen für die Rätsel bildet. Beispiele sind Abenteuer in einem geheimen
Labor, das Entkommen aus einer verlassenen Hütte oder das Lösen eines mysteriösen
Kriminalfalls. Die Spieler arbeiten zusammen, um die Rätsel zu lösen,
die z.B. aus logischen Denksportaufgaben, Codes oder Kombinationen bestehen.
Teamarbeit, Kreativität und Kommunikation sind entscheidend, um hier auf die
Lösungen zu kommen. Hinweise sind überall im Spielmaterial versteckt, sodass
alle Komponenten des Exit-Spiels gründlich durchsucht werden müssen. Um zu gewinnen
gibt es in vielen Escape the Room-Brettspielen einen Zeitrahmen (oft 60 Minuten),
in dem die Spieler es geschafft haben müssen zu entkommen – sprich alle Rätsel
gelöst zu haben.
Die beliebte Exit-Reihe hat dieses Spielegenre geprägt, zum Beispiel
Exit – Die verlassene Hütte.
FAMILIENSPIEL vs. KENNERSPIEL
Häufig liest man den Begriff Familienspiel. Aber was ist das
eigentlich so genau? Ein Familienspiel ist ein Spiel, das speziell dafür
entwickelt wurde, um von Familienmitgliedern unterschiedlichen Alters
gemeinsam gespielt zu werden. Diese Spiele fördern die Interaktion, das
Miteinander und die Kommunikation innerhalb der Familie. Sie können
Brettspiele, Kartenspiele oder auch digitale Spiele umfassen und sind in
der Regel so gestaltet, dass sie sowohl für Kinder als auch für
Erwachsene unterhaltsam sind.
Familienspiele werden von einer Fachjury alljährlich für das Spiel des Jahres
unter die Lupe genommen und prämiert. Diese Spiele stellen den
Kern meiner Sammlung dar und können bei rent-A-spiel geliehen werden.
Wer es beim Regelwerk gerne etwas komplizierter mag oder regelmäßig
spielt, der ist mit Spielen aus der Rubrik Kennerspiel oder sogar
Expertenspiel gut beraten.
Hier können Sie sich weiter über die Arbeit von Spiel des
Jahres
informieren.
FANTASYSPIEL
Fantasyspiele finden in imaginären Universen statt, die von verschiedenen
Kulturen, Mythologien und Geschichten inspiriert sind und beinhalten mythische Kreaturen,
Helden und epische Abenteuer.
Die Spieler übernehmen die Rollen von Charakteren mit speziellen Fähigkeiten, wie Kriegern, Magiern
oder Dieben, die unterschiedliche Spielstile und Strategien ermöglichen.
Magische Elemente sind häufig Teil des Spiels, sei es durch Zaubersprüche,
magische Gegenstände oder besondere Fähigkeiten der Charaktere.
Fantasyspiele
kombinieren typischerweise strategisches Denken, Rollenspiel- Elemente und
auch eine fesselnde Erzählung.
Einer meiner Lieblingsvertreter dieses Genres
ist
Die Legenden von Andor und auch
Arkham Horror erfreut sich einer großen Fangemeinde.
HANDMANAGEMENTSPIEL
Das sogenannte Handmanagement kommt vor allem bei kartenbasierten- oder reinen
Kartenspielen vor. Es ist eine Spielmechanik, bei der das Verwalten der Karten
(oder Gegenstände) in der Hand des Spielers der zentrale Aspekt ist, um den größten
Wert aus den verfügbaren Karten unter gegebenen Umständen zu ziehen.
Die Spieler entscheiden bewusst, welche Karte in welcher
Situation Sinn macht oder auch nicht bzw. welche Karte für einen späteren Zweck auf
der Hand behalten wird.
Ziel ist es, Karten in bestimmten Sequenzen oder Gruppen zu spielen, um Aktionen
auszuführen oder Punkte zu erzielen, wobei die Anzahl der Karten in der Hand begrenzt
ist und die optimale Strategie von der Spielsituation abhängt.
Karten können oft auf verschiedene Weisen verwendet werden, was die
Entscheidungsfindung komplexer macht, da der Spieler den besten Einsatz abwägen muss.
Colt Express und
Mischwald sind als
Spiele dieses Genres zu nennen.
KOOPERATIV vs. KOMPETITIV
Spiele aller Kategorien können entweder kooperativ oder kompetitiv gestaltet
sein. In kooperativen Spielen arbeiten die Spieler zusammen, um ein gemeinsames
Ziel zu erreichen, anstatt gegeneinander -also kompetitiv- zu spielen.
LEGACYSPIEL
Ein Brettspiel, das sich in jeder Partie dauerhaft verändert und weiterentwickelt
nennt man Legacyspiel. Materialien wie neue Karten, Figuren, etc werden ergänzt
oder auch zerstört. Das Spielbrett kann sich dabei auch verändern. Dies geschieht
z.B. durch Aufkleber.
Alle Veränderungen sind dabei schon in der Schachtel enthalten und werden beim
Spielen sozusagen „freigeschaltet“.
Jede Entscheidung im Spiel nimmt Einfluss auf den weiteren Verlauf und kann die
einzelnen Spieler oder die ganze Geschichte betreffen.
Bekannte und beliebte Legacyspiele sind Pandemic Legacy,
Charterstone,
My City und
Zombie Teenz Evolution.
LEGESPIEL
Ein Legespiel zeichnet sich durch die Verwendung von Teilen oder
Plättchen aus, die auf eine bestimmte Weise angeordnet oder
zusammengefügt werden müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Oft
geht es darum, Muster zu erstellen, Bilder zu vervollständigen oder
bestimmte Formen zu bilden. Legespiele fördern in der Regel das
strategische Denken, die räumliche Wahrnehmung und die Kreativität. Sie
können sowohl für Einzelspieler als auch für Gruppen geeignet sein und
bieten oft eine Vielzahl von Schwierigkeitsgraden, um unterschiedlichen
Altersgruppen und Fähigkeiten gerecht zu werden.
Ein bekanntes Beispiel für ein Legespiel ist
Carcassonne – Bigbox,
bei dem die Spieler Landschaftsplättchen legen, um Städte, Straßen und
Wiesen zu bilden.
MITBRINGSPIEL
Ein Mitbringspiel bezeichnet keinen bestimmten Spielmechanismus. Es ist, wie der
Name schon sagt, ein Brett- oder Kartenspiel, das sich besonders gut eignet, um
es mit auf einen Spieleabend mit Freunden oder in den Urlaub zu nehmen.
Häufig ist es eine kompakte Version eines größeren Brettspiels, das durch seine
geringere Größe gut transportiert werden kann. Die Regeln sind schnell zu erlernen,
so dass die Spiele auch für spontane Spielrunden geeignet sind. Viele Mitbringspiele
sind so gestaltet, dass sie in kurzer Zeit (oft 20 bis 45 Minuten) gespielt werden
können.
Beispiele für Mitbringspiele sind generell kleine Karten- und Würfelspiele, aber auch
die Kompaktversionen von
Kakerlakak (Mitbringspiel) oder
Keltis (Mitbringspiel).
NARRATIVES SPIEL
Ein narratives Spiel oder auch Erzählspiel ist eine Art von Spiel, bei dem
die Handlung und die Erzählung im Mittelpunkt stehen. Diese Spiele legen großen
Wert auf die Entwicklung von Charakteren, die Gestaltung von Geschichten und die
Schaffung von emotionalen Erlebnissen für die Spieler. Die Handlung ist oft
komplex und vielschichtig, mit gut entwickelten Charakteren und einer fesselnden
Erzählweise. Die Spieler müssen häufig Entscheidungen treffen, die den Verlauf
der Geschichte beeinflussen. Diese Entscheidungen können verschiedene Enden oder
Handlungsstränge zur Folge haben. Während die Erzählung im Vordergrund steht,
gibt es oft interaktive Elemente, die es den Spielern ermöglichen, die Geschichte
aktiv mitzugestalten.
Die Legenden von Andor ist ein äusserst beliebter
Vertreter narrativer Spiele mit fiktivem Inhalt, aber es gibt auch viele Spiele
dieses Genres mit historischem Hintergrund, wie es bei der Cartaventura-Reihe,
z.B.
Cartaventura – Lhasa der Fall ist.
PUSH-YOUR-LUCK-SPIEL
Bei Push your luck-Spiele müssen die Spieler wiederholt die Entscheidung treffen,
ob sie ihre aktuellen Gewinne behalten oder alles riskieren, um höhere Belohnungen
zu erzielen.
Typische Elemente sind wiederholte Entscheidungen, ein steigendes Risiko bei jedem
Schritt und das Abwägen von Belohnung und Risiko.
Skyjo oder
Flip 7 gehören hierzu.
RESSOURCENMANAGEMENTSPIEL
Ressourcenmanagementspiele beziehen sich auf die Verwaltung und den
Einsatz von Ressourcen (wie Geld, Rohstoffe, Energie usw.), um bestimmte
Ziele zu erreichen oder Aktionen im Spiel auszuführen. Die Spieler
müssen strategisch entscheiden, wie sie ihre Ressourcen am besten
nutzen, um effizient voranzukommen. Dies kann durch Bauen von Gebäuden,
Sammeln von Materialien, Produktion und Handel, oder auch durch das
Erfüllen von Aufträgen oder das Erreichen von Zielen geschehen. Viele
Ressourcenmanagementspiele erfordern ein gutes Zeitmanagement, da
bestimmte Aktionen Zeit in Anspruch nehmen und die Spieler ihre
Aktivitäten optimal planen müssen. Spiele dieser Art bieten eine
Kombination aus strategischem Denken, Planung und oft auch kreativen
Lösungen, um Herausforderungen zu meistern.
Beliebte Beispiele für Ressourcenmanagement-Gesellschaftsspiele sind
Die Siedler von Catan
oder
Agricola - Familienspiel.
ROLL-AND-WRITE- bzw. FLIP-AND-WRITE-SPIEL
Ein Roll and Write-Spiel ist eine Art von Brett-oder Würfelspiel, bei dem
die Spieler Würfel werfen und die Ergebnisse auf einem Spielblatt notieren.
Diese Spiele kombinieren Elemente des Würfelns mit strategischem Planen und
oft auch mit einem gewissen Maß an Glück. Die Spieler würfeln in der Regel
mit mehreren Würfeln. Die Ergebnisse tragen sie auf einem Blatt Papier oder
einer speziellen Tafel ein. Oft gibt es verschiedene Möglichkeiten, die
Ergebnisse zu nutzen, entweder um Punkte zu sammeln oder bestimmte Aufgaben
zu erfüllen. Obwohl das Würfeln einen gewissen Glücksfaktor beinhaltet,
erfordert das Spiel auch strategisches Denken, da die Spieler entscheiden müssen,
wie sie die geworfenen Zahlen am besten nutzen.
Ein klassisches Beispiel, bei dem Spieler versuchen, bestimmte Kombinationen von
Würfeln zu erzielen und Punkte zu sammeln ist Kniffel. Auch
Noch Mal!,
Quixx oder
Ganz schön clever
gehören zu dieser Kategorie.
Werden anstelle von Würfeln Karten gezogen nennt man das Genre Flip and write, wie
es bei
Der Kartograph der Fall ist.
SET-COLLECTION-SPIEL bzw. SAMMELSPIEL
Das Set-Collection-Spiel ist ein Spieltyp, bei dem die Spieler
versuchen, bestimmte Gruppen oder Sets von Karten, Plättchen oder
anderen Spielmaterialien zu sammeln. Meist gibt es ein Punktesystem, das
die Vollständigkeit oder die Vielfalt der gesammelten Sets belohnt.
Spiele dieser Art fördern strategisches Denken, da die Spieler
entscheiden müssen, welche Sets sie anstreben und wie sie ihre
Ressourcen am besten nutzen, um ihre Ziele zu erreichen.
Ein bekanntes Beispiel ist
7 Wonders.
Sammelspiel ist ein Oberbegriff für Spiele, in denen grundsätzlich möglichst viele
Karten, Plättchen oder Gegenstände
gesammelt werden, um zu gewinnen. Es kann auf der Set-Collection-Mechanik basieren, aber Sammelspiele
können auch andere Mechanismen nutzen, die nicht zwangsläufig auf das Bilden
von Sets hinauslaufen.
Hier sind
Das verrückte Labyrinth und
Der Dieb von Bagdad als Beispiele
zu nennen.
STICHSPIEL
Ein Stichspiel ist eine Art von Kartenspiel, bei dem das Ziel darin besteht,
sogenannte “Stiche” zu gewinnen. Jeder Spieler spielt reihum eine Karte aus. In der
Regel muss dabei die zuerst ausgespielte Farbe nach Möglichkeit bedient werden. Häufig
wird in Stichspielen pro Runde eine Trumpffarbe definiert, die alle anderen Farben sticht –
unabhängig vom Kartenwert. Wer die höchste Karte in der geforderten Farbe (oder unter
bestimmten Umständen eine Trumpfkarte) gespielt hat, gewinnt den Stich.
Je nach Spiel kann es darum gehen, möglichst viele oder möglichst wenige Stiche zu
machen oder bestimmte Karten zu sammeln oder zu vermeiden.
Die Mutter aller Stichspiele ist Skat. Einen schönen Einstieg in die Welt der Stichspiele
bieten
Wizard oder
Die Crew.
STRATEGIESPIEL
Ein Strategiespiel ist ein Spiel, bei dem die Spieler strategische Entscheidungen treffen
müssen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Diese Spiele erfordern Planung, Taktik und
vorausschauendes Denken, da die Entscheidungen der Spieler direkte Auswirkungen auf den
Spielverlauf haben. Strategische Elemente kommen in äußerst vielen Gesellschaftsspielen
vor und sind je nach Ziel des Spiels beinahe immer mit anderen Mechanismen vermischt, sei
es die Eroberung von Territorien (siehe Area-Control), das Erreichen wirtschaftlicher
Ziele (siehe Wirtschaftsspiel) bis hin zur Erfüllung spezifischer Missionen wie in
Gen7.
Strategiespiele fördern oft analytisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten.
WIRTSCHAFTSSPIEL
In Wirtschaftsspielen geht es darum, wirtschaftliche Prinzipien und Strategien
zu erlernen und anzuwenden. Die Spieler übernehmen oft die Rolle von Unternehmern,
Managern oder Investoren und müssen Entscheidungen treffen, die den Erfolg ihres
Unternehmens oder ihrer Wirtschaft beeinflussen.
Wirtschaftsspiele können verschiedene Aspekte der Wirtschaft simulieren, wie zum Beispiel
Produktion, Handel, Investitionen und Ressourcenmanagement. Ziel ist es häufig, durch
geschickte Entscheidungen und Strategien die besten Ergebnisse zu erzielen, sei es
in Form von Gewinnmaximierung, Expansion oder anderen wirtschaftlichen Zielen.
Eines der bekanntesten Wirtschaftsspiele ist
Monopoly.
Weiter gehören
Giganten und
Puerto Rico
zu diesem Genre.
WORKER-PLACEMENT-SPIEL
Der Spielmechanismus eines Worker-Placement-Spiels ist eine beliebte
und weit verbreitete Mechanik in Gesellschaftsspielen. Die Spieler haben
eine bestimmte Anzahl von Arbeitern (oft in Form von Figuren oder
Tokens), die sie im Laufe des Spiels einsetzen können. Das Spielbrett
enthält verschiedene Felder, die unterschiedliche Aktionen oder
Ressourcen repräsentieren. Diese Felder sind in den meisten Fällen
begrenzt, was bedeutet, dass nur eine bestimmte Anzahl von Arbeitern
gleichzeitig auf einem Feld platziert werden kann. Die Wahl des Feldes
ist strategisch, da die Spieler entscheiden müssen, welche Aktionen für
sie am vorteilhaftesten sind. Aktionen können z.B. das Sammeln von
Ressourcen, das Bauen von Gebäuden oder das Erfüllen von Aufträgen oder
das Interagieren mit anderen Spielern umfassen.
Meine persönlichen Lieblingsspiele aus dem Genre Worker-Placement sind
Robinson Crusoe
und
Everdell.